Yasmin Stieler: Das unerklärliche Verschwinden

Die mysteriöse Geschichte von Yasmin Stieler und die unaufhörliche Suche nach Antworten

by Jessica

Es war ein Abend wie jeder andere, als Yasmin Stieler sich am 5. Oktober 1996 auf den Weg zur Disco Atlantis in Braunschweig machte. Doch was als harmloser Abend in der pulsierenden Welt des Nachtlebens begann, endete in einem unvorstellbaren Alptraum. Yasmin, voller Lebensfreude und Enthusiasmus, verschwand spurlos in dieser Nacht. Hatte sie ihr Ziel, die Disco Atlantis, jemals erreicht? Diese Frage bleibt bis heute, mehr als zwei Jahrzehnte später, unbeantwortet und ist Teil des mysteriösen und tragischen Schicksals von Yasmin Stieler.

Neun Tage später, am 14. Oktober 1996, wurde ein grausiger Fund gemacht. In Vechelde, nur wenige Kilometer von Braunschweig entfernt, entdeckte man Yasmin Stielers Torso, achtlos eingewickelt in einen Plastiksack. Ein Fund, der nicht nur die Ermittler vor Rätsel stellte, sondern auch eine ganze Region in Schock versetzte. Der Täter – ein Phantom, das bis heute seine Schatten über Yasmins Leben und das derjenigen wirft, die sie kannten und liebten.

Yasmin Stielers Geschichte ist ein düsteres Kapitel, das die Abgründe menschlicher Grausamkeit offenbart und das bis heute nach Gerechtigkeit verlangt.

Der Hintergrund von Yasmin Stieler: Leben und Familie

Yasmin Stieler, geboren am 18. Juli 1978, war das einzige Kind in einer Familie, die in der friedlichen Stadt Uelzen lebte. Ihr Leben war geprägt von den liebevollen Bindungen ihres Elternhauses, bis das Jahr 1996 eine Wende brachte: Ihre Eltern entschieden sich, getrennte Wege zu gehen. Diese Veränderung markierte ein Jahr des Umbruchs, nicht nur für Yasmins Familie, sondern auch für Yasmin selbst.

Im zarten Alter von 18 Jahren hatte Yasmin bereits Schritte in die Unabhängigkeit unternommen. Sie lebte in ihrer eigenen Wohnung, ein sichtbares Zeichen ihrer aufkeimenden Selbstständigkeit. In dieser Phase ihres Lebens hatte sie nicht nur einen Freund, sondern besuchte auch das Lessing Gymnasium in Uelzen, wo sie ihre schulische Laufbahn fortsetzte.

Yasmin Stieler

Yasmin Stieler

Freunde und Bekannte beschrieben Yasmin als einen Sonnenschein, der mit seiner offenen und kontaktfreudigen Art die Herzen der Menschen eroberte. Doch hinter ihrem strahlenden Lächeln und ihrer lebenslustigen Fassade verbarg sich auch eine nachdenklichere, introvertierte Seite. Yasmin war eine komplexe Persönlichkeit – lebhaft und extrovertiert in einem Moment, nachdenklich und zurückgezogen im nächsten. Dieser Facettenreichtum machte Yasmin zu einer unvergesslichen und liebenswerten Person in ihrem Umfeld.

Der letzte Tag: Was geschah am 5. Oktober 1996 mit Yasmin Stieler?

Der letzte Tag im Leben von Yasmin Stieler, wie wir es kennen, begann ganz alltäglich. Am 4. Oktober 1996 traf sie ihre Mutter, ein Treffen, das sich im Nachhinein als schicksalhaft erweisen sollte. Yasmin verriet ihrer Mutter ihre ursprünglichen Pläne, das Oktoberfest in München zu besuchen – ein Vorhaben, das ihre Mutter nicht gutheißen konnte. Nach einigem Hin und Her entschied sich Yasmin um und plante stattdessen, in die pulsierende Welt der Disco Atlantis in Braunschweig einzutauchen. Doch als ihre Freundin kurzfristig absagte, stand Yasmin vor einer Wahl: Zuhause bleiben oder alleine aufbrechen. Entschlossen und unabhängig, wie sie war, wählte sie die Freiheit und das Abenteuer.

Am Abend des 5. Oktober machte sich Yasmin bereit für eine Nacht, die unbekannterweise ihre letzte werden sollte. Sie kleidete sich in ein auffälliges T-Shirt in Kuhfelloptik, ein Detail, das später zu einem schaurigen Symbol ihres ungeklärten Verschwindens werden sollte. Gegen 19 Uhr verließ sie ihre Wohnung, ihr Ziel fest im Blick. Auf ihrem Weg zum Bahnhof traf sie noch eine Freundin. Sie plauderten kurz, Yasmin teilte ihre Pläne für die Nacht. Dieses Gespräch sollte die letzte gesicherte Sichtung von Yasmin Stieler sein.

Yasmin Stieler im Discooutfit

Yasmin Stieler im Discooutfit

Die Reise von Yasmin Stieler: Eine ungewisse Fahrt

Von dort aus nahm Yasmins Geschichte eine nebulöse Wendung. Es wird angenommen, dass sie entweder den 19:28 Uhr oder den 19:55 Uhr Zug nach Hannover nahm, da es damals noch keine direkte Verbindung nach Braunschweig gab. In Hannover musste sie umsteigen – ein weiterer Zwischenschritt in ihrer Reise, dessen Details im Dunkeln liegen. Zwischen 20 Uhr und 22 Uhr befand sie sich vermutlich in Hannover, doch was danach geschah, bleibt ein Rätsel.

Alarm und Suche: Die erste Reaktion der Polizei

Die Alarmglocken läuteten am Sonntagnachmittag, als Yasmins Mutter erfolglos versuchte, sie telefonisch zu erreichen. Besorgt und mit frischer Wäsche im Gepäck machte sie sich auf den Weg zu Yasmins Wohnung, nur um festzustellen, dass ihre Tochter verschwunden war. In wachsender Sorge wandte sie sich an die Polizei, um Yasmin als vermisst zu melden. Doch die Polizei zögerte, die Dringlichkeit der Situation anzuerkennen, beruhigt durch die Annahme, Yasmin könnte einfach aufgrund der Herbstferien verreist sein – eine Annahme, die sich als tragischer Fehlschluss erweisen sollte.

Der schicksalhafte Fund: Die Leichte von Yasmin Stieler

Der schicksalhafte Fund von Yasmin Stielers Leiche begann als eine scheinbar harmlose Beobachtung eines Anwohners in der Nähe eines Bahndamms in Vechelde. Am 7. Oktober 1996 bemerkte er während eines Spaziergangs entlang des Bahndamms eine kürzlich ausgehobene Stelle. Diese Anomalie weckte sein Misstrauen, aber zunächst zog er daraus keine weiteren Schlüsse.

Es war die nagende Neugier, die ihn eine Woche später, am 14. Oktober 1996, wieder zu dieser Stelle zurückführte. Getrieben von einem undefinierbaren Gefühl, begann er zu graben. Was er dort entdeckte, war so verstörend, dass es ihn für immer prägen sollte: Tief vergraben fand er einen Plastiksack, und in diesem Sack befand sich ein menschlicher Torso – ohne Kopf, ohne Beine, ohne Hände. Ein Anblick von solcher Grausamkeit, dass er sich unauslöschlich in sein Gedächtnis einbrannte.

Ohne zu zögern alarmierte der Anwohner die Polizei. Nach eingehender Untersuchung konnte die Polizei den grausigen Fund als die sterblichen Überreste von Yasmin Stieler identifizieren. Doch dies war erst der Anfang einer schaurigen Entdeckungsreihe.

Weitere schockierende Entdeckungen: Beine und Kopf gefunden

Etwa zwei Wochen nach dem Auffinden des Torsos stieß ein Spaziergängerpaar im Ricklinger Kiesteich in Hannover auf einen weiteren erschütternden Fund – Yasmin’s abgetrennte Beine. Und als ob das nicht genug wäre, machte etwa neun Monate später ein Junge im Hämeler Wald, gelegen zwischen Hannover und Braunschweig, eine weitere grausige Entdeckung: den Kopf von Yasmin Stieler.

Jeder dieser Funde war ein Puzzlestück in einem entsetzlichen Verbrechen, das bis heute ungelöst bleibt. Sie zeichneten das Bild eines unbegreiflichen Grauens, das Yasmin Stieler widerfahren war, und hinterließen unauslöschliche Spuren in den Herzen all jener, die von diesem Fall berührt wurden.

Intensive Ermittlungen: Methoden und Rückschläge

Die Ermittlungen im Fall Yasmin Stieler begannen, nachdem ihre sterblichen Überreste entdeckt wurden. Die Polizei setzte alles daran, den Täter zu fassen, und griff dabei auf Methoden zurück, die für die damalige Zeit unkonventionell waren. In einem Versuch, die letzten Stunden von Yasmin nachzuvollziehen, kleidete sich eine Polizeibeamtin genau wie Yasmin am Abend ihres Verschwindens. Diese ungewöhnliche Taktik führte die Ermittler in die Disco Atlantis, wo sie hofften, neue Hinweise zu erhalten. Sie durchkämmten die Disco, befragten die Besucher und zeigten Fotos von Yasmin in der Hoffnung, jemanden zu finden, der sich an jene verhängnisvolle Nacht erinnern könnte.

In einem weiteren Schritt der verzweifelten Suche nach Antworten wurden im September 1998 insgesamt 87 Plakate in der Region Hannover, Peine und Braunschweig verteilt. Diese Plakate waren nicht nur ein Aufruf an die Öffentlichkeit, sondern auch ein direkter Appell an das Gewissen des Täters. Auf ihnen war ein Foto von Yasmin und ein weiteres ihrer Hand zu sehen, begleitet von den Worten: ‚Der Torso in Vechelde, der Kopf im Hämeler Wald, die Beine in Hannover, die Hände…? Können Sie damit leben?‘ Eine Frage, die nicht nur den Täter, sondern auch die Gemeinschaft tief berührte.

Forensische Herausforderungen: Speicheltest und DNA-Spuren

Ein weiterer entscheidender Schritt in den Ermittlungen war die Organisation eines Massen-Speicheltests, an dem sich 1.300 Männer beteiligten. Dieser beispiellose Test war ein Zeugnis der intensiven Bemühungen, den Täter zu finden, brachte jedoch leider keine konkreten Ergebnisse.

An dem Plastiksack, in dem Yasmin’s Torso gefunden wurde, konnten zwei Haare sichergestellt werden. Diese Spur schien vielversprechend, und die genommenen Speichelproben wurden mit den gefundenen Haaren abgeglichen. Nach einigen Jahren und mit dem Fortschritt der forensischen Technologien stellte sich jedoch heraus, dass die Haare wahrscheinlich von Yasmin selbst stammten – ein Rückschlag, der die Ermittler wieder an den Anfang brachte.

Massenspeicheltest in Vechelde

Massenspeicheltest in Vechelde

Diese intensiven und vielschichtigen Ermittlungen zeichnen das Bild einer Polizei, die entschlossen war, den Täter zu fassen, sich jedoch letztendlich den Grenzen der damaligen technologischen Möglichkeiten gegenübersah.

Zeugenaussagen: Hinweise und Widersprüche

Trotz der Tatsache, dass das Gespräch zwischen Yasmin Stieler und ihrer Freundin auf dem Weg zum Bahnhof die letzte gesicherte Sichtung darstellt, ergaben sich im Laufe der Ermittlungen weitere Zeugenaussagen, die das Mysterium um Yasmins Verschwinden noch vergrößerten.

Einige Zeugen behaupteten, Yasmin in der Bahn nach Vechelde gesehen zu haben, ein Detail, das möglicherweise darauf hindeutet, dass sie auf dem Weg zu ihrem Ziel war. Andere Zeugenaussagen platzierten Yasmin am Bahnhof in Braunschweig, wo sie angeblich Passanten nach dem Weg zur Disco Atlantis gefragt haben soll. Dieser scheinbar harmlose Akt des Nachfragens fügt dem letzten Abend Yasmins weitere Fragmente hinzu.

Besonders bemerkenswert ist die Aussage des damaligen Discoinhabers, der angab, Yasmin Stieler in der besagten Nacht in der Disco gesehen zu haben. Dies steht im Gegensatz zu anderen Berichten, die behaupten, sie wurde um etwa 2 Uhr morgens noch in Braunschweig gesehen. Jede dieser Aussagen fügt dem Puzzle um Yasmins letzte Stunden eine neue Dimension hinzu.

Ein besonders unheimlicher Bericht kam von einem Pärchen, das aussagte, in der Nacht vom 5. auf den 6. Oktober 1996 im Wald bei Peine Frauenschreie gehört zu haben – ein Bericht, der angesichts der späteren Ereignisse erschütternd wirkt.

Eine weitere Wendung ereignete sich viele Jahre später, im Jahr 2008, als eine Frau sich telefonisch bei der Polizei in Braunschweig meldete. Sie behauptete, Yasmin am 5. Oktober 1996 in Braunschweig gesehen zu haben, in Begleitung eines dunklen, kräftigen Mannes, der kleiner als Yasmin war. Diese späte Aussage fügte dem Fall eine neue, potenziell bedeutende Facette hinzu.

Trotz der Fülle an Zeugenaussagen bleibt die Wahrheit verschleiert. Keine dieser Aussagen konnte mit Sicherheit bestätigt werden, und so bleibt jeder Bericht ein weiteres Fragment in dem ungelösten Puzzle, das Yasmin Stielers Schicksal darstellt.

Videobeitrag aus „Aktenzeichen XY“

 

Die Ermittlungsergebnisse im Fall Yasmin Stieler

Die Ergebnisse der Ermittlungen im tragischen Fall Yasmin Stieler hinterließen mehr Fragen als Antworten und führten die Ermittler nicht näher an die Ergreifung eines Täters.

Eine der größten Hürden in den Ermittlungen war die Unmöglichkeit, den genauen Todeszeitpunkt von Yasmin Stieler festzulegen. Diese Unklarheit erschwerte nicht nur die Rekonstruktion der Ereignisse in ihren letzten Stunden, sondern auch die Identifizierung möglicher Verdächtiger.

Die Untersuchungen ergaben, dass Yasmin Stieler durch Erwürgen oder Erdrosseln getötet wurde, ein Befund, der die Brutalität ihres Todes unterstreicht. Noch erschütternder war die Feststellung, dass der Kopf des Opfers mit einem elektrischen Messer abgetrennt wurde. Ihre Hände und Beine wurden ebenfalls auf grausame Weise abgetrennt, vermutlich mit einer Säge.

Diese grausamen Details zeichnen ein Bild extremer Gewalt und verstärken das Rätsel um die Identität und die Motive des Täters. Die Brutalität der Tat und die Art und Weise, wie Yasmin Stielers Körper zerstückelt wurde, hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck von der Grausamkeit dieses Verbrechens.

Trotz intensiver Ermittlungen und dem Einsatz moderner forensischer Methoden blieb die Suche nach dem Täter erfolglos. Die Ermittlungsergebnisse waren somit zwar aufschlussreich in Bezug auf die Art des Verbrechens, führten jedoch nicht zur Aufklärung des Falls und zur Ergreifung des Täters. Yasmin Stielers Mörder bleibt bis heute unauffindbar, und ihr Fall ist ein düsteres Kapitel in der Kriminalgeschichte, das weiterhin Fragen aufwirft und nach Gerechtigkeit verlangt.

Suchplakat

Suchplakat

Verdächtige: Olaf W. und Heiko v. K.

Trotz begrenzter Fortschritte in den Ermittlungen tauchten im Laufe der Zeit verschiedene Verdächtige auf. Diese weckten das Interesse der Ermittler.

Einer der ersten Verdächtigen war Olaf W., ein 39-jähriger Schlachter aus Celle. Seine Verwicklung in den Fall wurde aufgrund seiner Verurteilung für den Mord an einer anderen Frau, Ruth Buchelt, ins Auge gefasst. Der Fall von Ruth Buchelt wies erschreckende Parallelen zum Fall Yasmin Stieler auf: Auch Ruths Leiche wurde zerstückelt und später im Elbe-Seitenkanal gefunden, ein Umstand, der gruselige Ähnlichkeiten mit dem Schicksal von Yasmin Stieler aufwies. Olaf W. gestand zwar den Mord an Ruth Buchelt, bestritt jedoch jegliche Beteiligung am Tod von Yasmin Stieler.

Trotz dieses Geständnisses und der offensichtlichen Parallelen zwischen den beiden Fällen schloss der Staatsanwalt Christian Wolters Olaf W. als Täter im Fall Yasmin Stieler aus. Diese Entscheidung basierte auf Beweisen und Ermittlungsergebnissen, die nicht näher ausgeführt wurden, aber dennoch einen Verdächtigen ausschlossen, der aufgrund seiner Vorgeschichte und der Art des Verbrechens als potenzieller Täter in Frage gekommen wäre.

Die Ausschließung von Olaf W. als Verdächtigem im Fall Yasmin Stieler hinterließ ein weiteres Rätsel in einem ohnehin schon rätselhaften Fall. Die Ermittler standen wieder am Anfang, ohne klare Hinweise darauf, wer hinter dem grausamen Mord an Yasmin Stieler stecken könnte. Dies führte dazu, dass der Fall weiterhin von Spekulationen und Ungewissheiten umgeben blieb.

Neue Ermittlungsansätze: Verdächtiger Heiko v. K.

Im Jahr 2008 richtete sich der Fokus der Ermittlungen im Fall Yasmin Stieler auf einen neuen Hauptverdächtigen: Heiko v. K. Dieser Mann, der bereits im Jahr 2000 einmal ins Visier der Ermittler geraten war, erschien erneut auf der Bildfläche. Zum Zeitpunkt von Yasmins Verschwinden war Heiko v. K. Single und bekannt dafür, häufig Discos zu besuchen. Jahre später, im Jahr 2008, hatte er sein Leben geändert – er war mittlerweile verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Heiko v. K., der damals als LKW-Fahrer arbeitete, geriet erneut unter Verdacht, nachdem sein Arbeitgeber ihn bei der Polizei meldete. Der Verdacht entstand aufgrund eines Vorfalls im Jahr 1996, als Heiko v. K. für einen Auftrag von Braunschweig nach Duisburg fahren sollte. In Duisburg traf er jedoch mit drei Stunden Verspätung ein und war dabei völlig verschmutzt. Zudem stellte sich heraus, dass er einen Umweg von 40 km gefahren war, was Rätsel aufwarf. Besonders auffällig war, dass der Fahrtenschreiber seines Fahrzeugs manipuliert worden zu sein schien.

Verdächtige Umstände und juristische Entscheidungen

Die Ermittler stellten fest, dass die direkte Strecke von Braunschweig nach Duisburg 330 km beträgt. Eine Route über Vechelde, den Hämeler Wald und die Ricklinger Kiesteiche nach Duisburg misst 349 km. Dies ließ einen Umweg von 21 km für das mögliche Verstecken der Hände Yasmins offen.

Weiterhin lag der Arbeitsplatz von Heiko v. K. in unmittelbarer Nähe des Bahndamms, an dem Yasmins Torso gefunden wurde. In einer nahegelegenen Scheune fand man einen Spaten mit Erde, die der am Fundort entsprach. Auch ein Lacksplitter, der zum Spaten passte, wurde am Fundort gefunden. Ähnliche Plastiksäcke, wie der, in dem Yasmins Torso entdeckt wurde, fanden sich ebenfalls in der Firma seines Arbeitgebers.

Zeugen berichteten zudem von auffälligem Verhalten Heiko v. K.s nach der Tat. Trotz dieser verdächtigen Umstände und Aussagen bestritt Heiko v. K. die Tat und forderte die Ermittler heraus: ‚Wenn Sie mir die Tat beweisen können, dann gebe ich sie auch zu.‘ Eine Aussage, die die Ermittler als ungewöhnlich für einen Unschuldigen ansahen.

Rechtliche Hindernisse: Gerichtsentscheidungen und Zweifel

Trotz der Vielzahl an Indizien und Verdachtsmomenten lehnte das Landgericht Braunschweig die Eröffnung eines Verfahrens gegen Heiko v. K. ab, eine Entscheidung, die auch vom Oberlandesgericht Braunschweig bestätigt wurde. Die Gerichte begründeten ihre Entscheidung damit, dass eine Verurteilung nicht wahrscheinlicher als ein Freispruch sei. Es mangelte an einer hinreichenden Verdächtigung, und weder das Motiv noch der genaue Tathergang konnten klar festgestellt werden.

Die Unklarheiten hinsichtlich des Kontakts zwischen Heiko v. K. und Yasmin Stieler führten zu Zweifeln. Der fehlende Nachweis des Tatortes und die Tatsache, dass mehrere Personen Zugriff auf den Spaten hatten, machten es unmöglich, seine Beteiligung an der Tat zweifelsfrei zu beweisen. Zudem bestand die Befürchtung, dass ein Freispruch in einem möglichen Verfahren problematisch sein könnte. Sollte sich neues Beweismaterial ergeben, würde dies eine spätere erneute Anklage unmöglich machen.

So blieb Heiko v. K. ein Hauptverdächtiger in einem der rätselhaftesten Kriminalfälle, doch ohne ausreichende Beweise, um eine Anklage zu rechtfertigen. Der Fall Yasmin Stieler bleibt weiterhin von Spekulationen und Ungewissheiten umgeben, ein dunkles Kapitel, das nach wie vor nach Aufklärung verlangt.

Der heutige Stand: Ungelöste Fragen und Verjährungsfristen

Im langwierigen und tragischen Fall Yasmin Stieler hat sich seit 2008 bis heute leider wenig verändert. Trotz anhaltender Ermittlungen und der Hoffnung auf neue Erkenntnisse konnten keine weiteren Beweise gefunden werden, die Licht ins Dunkel bringen würden.

Mit dem Fortschreiten der Zeit erreichte der Fall eine rechtliche Hürde: Die Verjährungsfrist für Totschlag von 20 Jahren ist mittlerweile verstrichen. Dies bedeutet, dass ein Verfahren wegen Totschlags nicht mehr eingeleitet werden kann. Eine Möglichkeit zur weiteren juristischen Verfolgung besteht jedoch im Falle eines Nachweises von Mord, da Mord in Deutschland nicht verjährt. Allerdings setzt dies voraus, dass der genaue Ablauf der Tat bekannt ist – eine Bedingung, die im Fall Yasmin Stieler nach wie vor unerfüllt bleibt.

Bis heute sind zahlreiche Gegenstände, die zu Yasmin gehörten, verschollen. Ihre Hände, ihre Kleidung, Schlüssel, Schmuck und ihr Rucksack wurden nie gefunden. Das Fehlen dieser persönlichen Gegenstände fügt dem Fall weitere Rätsel hinzu und hinterlässt schmerzhafte Fragen.

Die Suche nach Gerechtigkeit: Rosemarie Schäfers unermüdlicher Kampf

Rosemarie Schäfer, Yasmins Mutter, steht weiterhin im Zentrum dieser herzzerreißenden Geschichte. Sie sucht unermüdlich nach Antworten und Gerechtigkeit für ihre viel zu früh verstorbene Tochter. Ihre anhaltende Suche nach dem Täter und die Erinnerung an Yasmin sind ein steter Ausdruck ihrer Liebe und ihres Schmerzes. Der Fall Yasmin Stieler ist ein offenes Kapitel in der deutschen Kriminalgeschichte und der anhaltende Kampf einer Mutter um Gerechtigkeit für ihre Tochter.

Deine Gedanken: Was geschah mit Yasmin Stieler?

Der Fall Yasmin Stieler bleibt ein tiefgründiges Mysterium in der deutschen Kriminalgeschichte. Trotz jahrelanger Ermittlungen, zahlreicher Verdächtiger und vielfältiger Zeugenaussagen steht die Wahrheit noch immer im Schatten. Die Ungewissheit und der Schmerz, die mit diesem ungelösten Fall einhergehen, werfen Fragen auf, die weit über den konkreten Fall hinausgehen und tief in die menschliche Natur blicken lassen.

Die Geschichte von Yasmin Stieler ist nicht nur eine Erzählung über ein ungelöstes Verbrechen. Sie ist auch die Geschichte von verlorener Unschuld, von einer Familie, die nie abschließen konnte, und von der unaufhörlichen Suche nach Gerechtigkeit. Yasmins Mutter, Rosemarie Schäfer, verkörpert Stärke und unerschütterliche Hoffnung. Sie ist ein Symbol dafür, dass die Suche nach der Wahrheit niemals endet.

Jetzt bist Du gefragt. Was denkst Du, was in jener Nacht im Oktober 1996 geschehen ist? Welche Theorien erscheinen Dir plausibel? Siehst Du Parallelen zu anderen ungelösten Fällen? Und wie können wir als Gesellschaft sicherstellen, dass solche Tragödien nicht in Vergessenheit geraten?

Ich lade Dich ein, Deine Ansichten, Theorien und Fragen in den Kommentaren zu teilen. Jede Meinung beleuchtet ungeklärte Fälle neu und schärft das Bewusstsein für diese wichtigen Themen. Lass uns gemeinsam über die Bedeutung von Gerechtigkeit, Ermittlungsarbeit und das anhaltende Vermächtnis von Yasmin Stieler nachdenken.

Quellen

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  • https://www.spiegel.de/panorama/justiz/wie-mordverdaechtige-nachtraeglich-verurteilen-werden-sollen-a-1299786.html

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