Wo ist Daniel Eberhardt?

Daniel Eberhardt verschwand am 25. Oktober 2004 spurlos. Trotz unzähliger, vielseitiger Suchmaßnahmen konnte kein wirklicher Anhaltspunkt gefunden werden, der erklären würde, was mit Daniel geschehen ist…
Wer ist Daniel Eberhardt?
Daniel ist am 15. November 1988 geboren und war zum Zeitpunkt seines Verschwinden 15 Jahre alt. Seine Eltern trennten sich kurz vor seinem 13. Geburtstag. An vier Tagen der Woche lebte er bei seinem Vater in Thalfingen und an den anderen drei Tagen, genauer gesagt an den Wochenenden, lebte er bei seiner Mutter in Böfingen. Thalfingen und Böfingen sind Stadtteile von Ulm. Daniel war aber nicht das einzige Kind; er hatte noch einen 7 Jahre älteren Bruder.
Unter der Trennung seiner Eltern litt Daniel sehr. Er besuchte ursprünglich ein Gymnasium. Da seine schulischen Leistungen aber immer schlechter wurden und er schließlich nur noch in Kunst und Sport gut abschnitt, entschied seine Mutter, ihn auf die Realschule wechseln zu lassen. Er besuchte dann die Anna-Essinger-Realschule in Ulm und war dort bereits in der Abschlussklasse.
In seiner Freizeit spielte er gerne Basketball. Aufgrund einer Verletzung konnte er diesen Sport aber nicht weiter ausführen. Zeichnerisches Talent hatte er aber auch. Dazu interessierte er sich auch noch sehr für Autos.
Zerschlagene Zukunftspläne
Daniel träumte von einer Ausbildung bei der Polizei. Er begann, intensiv dafür durch Joggen und Liegestütze zu trainieren. Beim Eignungstest der Polizei wartete dann die große Enttäuschung auf ihn – es wurde eine Kurzsichtigkeit festgestellt, wegen der er nicht für den Polizeidienst geeignet war. Diese Absage traf Daniel sehr hart. Nicht nur, dass er immer noch sehr mit der Trennung seiner Eltern zu kämpfen hatte, nun war auch noch die Aussicht auf seinen Traumjob geplatzt.
Diese Absage nahm ihn so mit, dass er sogar darüber nachdachte, die Schule direkt abzubrechen. Er wollte seinen Abschluss irgendwann später nachholen. Bei einem Gespräch über diese Möglichkeit mit seiner Mutter, begründete er seine Absicht damit, dass man ein Ziel brauche, um lernen zu können. Dieses fehlte ihm offenbar.
Ziellos, enttäuscht und vermutlich mit der ganzen Situation ziemlich überfordert, zog Daniel sich schließlich immer mehr zurück. Zwar bewarb er sich auch weiterhin für Ausbildungsstellen, die einzigen Reaktionen die er darauf aber bekam, waren Absagen.
Daniel Eberhardt’s Rückzug
Während Daniel vor all diesen Enttäuschungen oft etwas mit seiner Mutter unternahm, hing er nun lieber zu Hause rum. Er verbrachte sehr viel Zeit vor seinem Computer, teilweise bis spät nachts. Währenddessen hielt er sich oft in Chatrooms auf. Daniel’s Mutter – Karola – ging davon aus, dass er mit Mädchen chatten würde. Wer aber tatsächlich am anderen Ende der Leitung war, wusste sie nicht mit Sicherheit. Dies ist aber auch nicht ungewöhnlich. Daniel war immerhin 15, mitten in der Pubertät. Da hat jede/r Jugendliche/r so seine Geheimnisse.
Freunde hatte er nur sehr wenige. Sein Selbstbewusstsein war nicht besonders ausgeprägt. Auch von seiner Persönlichkeit her, war er eher ruhig.
Daniel war damals bereits 1,77 m groß, hatte kurze, mittelblonde Haare und eine auffällige Brandnarbe an der Oberseite seiner rechten Hand.
Einmal sagte er zu seiner Mutter „Mit 16 Jahren bin ich nicht mehr da“. Karola hatte damals nicht damit gerechnet, dass sich diese Ankündigung bewahrheiten würde. Dies kann man ihr auch nicht verdenken. Übertreibungen, Überdramatisierungen und ähnliches von pubertären Teenagern sind keine Seltenheit. Es kann unglaublich schwierig zu sein, den Unterschied zu erkennen, ob so eine Aussage wirklich ernst gemeint oder aus einer schlechten Phase heraus einfach so dahin gesagt ist.
Was ist passiert?
Am 25. Oktober 2004 besuchte Daniel, wie gewöhnlich, die Schule. Sein Schultag ging bis 16 Uhr und endete mit dem Technik-Unterricht. Bevor er die Schule verließ, sprach er noch kurz mit seinem Lehrer und stellte ihm noch einige Fragen. Dieser Lehrer sagte später, dass er Daniel noch nie so interessiert und gelöst erlebt hätte.
Um 16.15 Uhr dann stieg Daniel in seinen Bus. Um 17.29 Uhr fuhr er mit der Regionalbahn Richtung Heidenheim. Er wollte nach Thalfingen zu seinem Vater. An diesem Tag hatte er jedoch sein Schülerticket vergessen. Um 17.35 Uhr wurde er von einem Kontrolleur erwischt, wie er weder Schülerticket noch ein anderes Ticket bei sich hatte. Der Kontrolleur notierte seine Personalien. Danach wurde Daniel dann von niemanden mehr gesehen.
Da sein Vater am Abend in den Urlaub fahren wollte, ging er davon aus, Daniel wäre bei seiner Mutter. Karola hingegen ging davon aus, er wäre bei seinem Vater. Erst am späten Abend stellten die beiden fest, dass Daniel weder bei dem einen noch bei der anderen war. Karola erstattete umgehend Vermisstenanzeige. Die Polizei tat sein Verschwinden aber – wie so oft in solchen Fällen – einfach damit ab, dass er morgen schon wieder nach Hause kommen würde.
Daniel’s Eltern warteten und warteten, machten sich Sorgen und hofften, er würde er endlich einfach wieder nach Hause kommen. Aber Daniel Eberhardt kam nicht.
Die Suche
Es wurden unzählige Suchmaßnahmen durchgeführt.
Suchtrupps der Polizei suchten mit Hunden die gesamte Umgebung ab. Hubschrauber wurden eingesetzt.
Eine Leiche oder irgendwelche Hinweise auf Daniel’s Verbleib wurden nicht gefunden.
Private Suche
Seine Mutter verteilte Flyer, sprach mit seinen Freunden, sie erstellte eine Website zu seinem Verschwinden und wandte sich wieder und wieder an die Medien. Sie ging selbst sämtlichen Hinweisen, die sie erhalten hat, nach. Dafür reiste sie sogar bis über die französische Grenze hinaus.
In der Stadt lief sie oft jungen Männern hinterher, weil sie dachte, sie hätte Daniel gesehen. Immer wieder musste sie enttäuscht feststellen, dass sie sich doch nur wieder geirrt hatte.
Wenn Karola Feierabend hatte, verbrachte sie diesen damit, in verschiedenen Städten wie Augsburg, Nürnberg, München und Stuttgart nach Daniel zu suchen. Sie klapperte Kneipen und Jugendclubs ab. Selbst Passanten und Drogensüchtige sprach sie an und fragte sie nach ihrem Sohn. Manche der Süchtigen nutzten diese Chance auch direkt und behaupteten, ihn zu kennen, mit ihm zusammen zu wohnen und ihn holen zu wollen. Dafür bekamen mal 20 €, mal 50 € von Karola. Karola bekam im Gegenzug aber weder ihren Sohn zu Gesicht, noch einen Hinweis, der wirklich der Wahrheit entsprochen hätte.
Daniel’s Fall wurde zwei Mal bei „Aktenzeichen XY ungelöst“ ausgestrahlt.
Nach der ersten Ausstrahlung gingen 15 Hinweise ein. Zwei Anrufer sagten, sie haben ihn im Ausland gesehen. Einer wollte ihn im Zug nach Buchloe gesehen haben. Wieder ein anderer verwies auf eine Drückerkolonne in Augsburg… Die Ermittler gingen allen Hinweisen nach, gefunden wurde Daniel aber nicht.
Nach der zweiten Ausstrahlung gingen nochmals 40 Hinweise ein. Zwei davon nahmen Bezug auf Offenbach. Dort sollte er einmal am Bahnhof und einmal in einem Baumarkt gesehen worden sein. Wieder ging die Polizei sämtlichen Hinweisen nach. Und wieder konnte Daniel nicht gefunden werden.
Karola beauftragte die Organisation Familie International in Frankfurt mit der Suche nach ihm. Auch einen Privatdetektiv engagierte sie. Sie ging sogar zu einer Wahrsagerin, die ihr sagte, sie würde Daniel in Armeekleidung sehen. Weiterhin sah sie Feuer, Erdbeben und Malaria…
2014 behauptete dann eine Frau, dass sie Daniel Eberhardt auf einem Pferdehof in der Nähe von Montpellier gesehen hat. Zwar revidierte sie dies später wieder, trotzdem machte sich Karola auf den Weg dorthin. Dort stellte sie aber erwartungsgemäß fest, dass Daniel tatsächlich nicht dort war.
Die Fremdenlegion
Stundenlang recherchierte Karola in Internetforen. In einem Forum tauschten sich junge Männer darüber aus, aus ihrem gewohnten Leben auszusteigen. Dort stand, so etwas sei über die Fremdenlegion in Frankreich möglich, da dort auch Deutsch gesprochen werden würde.
Anfang 2005 fuhr Karola also zur Fremdenlegion. Dort sprach sie mit einem Taxifahrer. Dieser sagte ihr sogar, dass er im Oktober 2004 tatsächlich zwei junge Männer zur Fremdenlegion gebracht habe, die dieser beitreten wollten. Für eine Nacht mussten sie jedoch in einem Hotel bleiben, wo er sie hinbrachte. Er hörte dabei, wie einer der beiden Jungen sich dort mit dem Namen Eberhardt registrierte.
Karola gab dies an die Polizei weiter, die entsprechende Ermittlungen veranlasste. Dabei heraus kam aber wieder nichts.
Karola bekam immer mehr das Gefühl, dass die Polizei sie als verrückte und lästige Mutter abstempelte. Ab dem Jahr 2011 mied sie dann den Kontakt zur Polizei. Sie fühlte sich dort einfach nicht mehr gut aufgehoben mit den Sorgen um ihren Sohn.
Im Frühjahr 2015 gab es dann noch einen Tag der offenen Tür bei der Fremdenlegion. Wieder machte sich Karola auf den Weg. Mit dabei hatte sie Flyer sowie ein Foto von Daniel.
Der Vorgesetzte eines Legionärs erkannte Daniel Eberhardt auch tatsächlich von seinem Foto wieder. Karola erfuhr, dass Daniel am Aufnahmetest teilnahm und diesen auch bestanden hatte. Er konnte aber trotzdem nicht aufgenommen werden. Grund dafür war, dass Interpol seine Altersangaben nicht bestätigen konnte. Er war zu jung. Mehr konnte sie dann aber auch nicht erfahren.
Immerhin wusste Karola aber nun, dass Daniel in Ulm keinem Verbrechen zum Opfer gefallen war. Es war immerhin ein Lebenszeichen. Auch wenn zwischenzeitlich einige Jahre vergangen waren.
Die Zeit nach Daniel’s Verschwinden
Die ersten drei Monate nach Daniel Eberhardt’s Verschwinden war seine Mutter nicht in der Lage, arbeiten zu gehen. Selbst schlafen konnte sie nur noch mit Hilfe von Medikamenten.
Daniel’s Geheimnisse
Erst als sie im Zuge der Suche nach Daniel Eberhardt mit seinen Freunden und Schulkameraden sprach, fand sie einige Dinge heraus, die ihr bislang völlig unbekannt waren. So verbrachte Daniel die Mittagspausen der Schulzeit nicht in der Schule, sondern in einem Internet-Café. Sie erfuhr weiterhin, dass er sich sogar heimlich einen falschen Ausweis anfertigen lassen wollte. Hinzu kam außerdem noch, dass Daniel in der neuen Realschulklasse offenbar von seinen Mitschülern gemobbt wurde.
Nachdem Daniel’s Noten im Gymnasium immer schlechter wurden und Karola entschied, dass er zur Realschule wechseln sollte, traf sie die Entscheidung, weil sie ihm gewünscht hatte, dass er endlich wieder ein paar Erfolgserlebnisse genießen könnte. Sie hat diese Entscheidung nur getroffen, weil sie das beste für ihren geliebten Sohn wollte. Plötzlich aber machte sie sich schreckliche Vorwürfe.
Wäre alles anderes gekommen, wenn er auf dem Gymnasium geblieben wäre? Möglich. Genauso möglich ist es aber auch, dass sich die gesamte Situation für Daniel aus anderen Gründen vielleicht sogar noch schlimmer entwickelt hätte. Es ist sehr schwierig, sich nicht die Frage „was wäre gewesen, wenn…“ zu stellen. Eine Antwort wird sich jedoch leider nie finden lassen.
Auf dem Schreibtisch in Daniel Eberhardt’s Zimmer fand Karola einen Zettel. Auf diesem stand „Paul van Dyk feat. Heppner – Wir sind wir“. Ein Lied, dass sie sich natürlich sofort anhörte. In diesem Lied heißt es unter anderem „Das kann’s noch nicht gewesen sein, keine Zeit zum Traurigsein“.
Außerdem fand sie in seinem Schreibtisch ein von ihm gemaltes Bild. Auf diesem war zu sehen, wie er von einer Klippe springt.
Therapieversuch
Karola suchte auch einen Therapeuten auf. Bereits in der ersten Sitzung sagte dieser ihr „Sie waren eine gute Mutter, Frau Eberhardt, Daniel hätte Ihnen längst geschrieben“.
Eine Aussage, die mich wirklich schockiert. Wie kann man so etwas zu einer Mutter sagen, die verzweifelt nach ihrem Sohn sucht? Dieser Satz des Therapeuten war so schlimm für Karola, dass sie sich am liebsten das Leben genommen hätte.
Der einzige Gedanke, der sie davon abhielt, war die Frage, aber was ist, wenn Daniel dann doch plötzlich wieder nach Hause kommt?
Lebenszeichen von Daniel?
4 Monate nach seinem Verschwinden bekam Karola einen Anruf. Dieser dauerte drei Minuten. Alles was zu hören war, war atmen. Im Hintergrund konnte sie noch jugendliche Stimmen wahrnehmen. Sie fragte „Daniel?“ und dann wurde aufgelegt. Im Laufe der Zeit folgten noch neun weitere Anrufe dieser Art. Manche davon dauerten bis zu 15 Minuten. Gelegentlich waren im Hintergrund auch Militärsirenen zu hören. Manchmal sagte Karola „Daniel, gib mir ein Zeichen“. Darauf folgten dann Klopfgeräusche.
Sie ist sicher, dass die Anrufe von Daniel kamen. Gesprochen hat er aber nie mit ihr. Selbst wenn sie geweint und ihn angefleht hat, wurde immer nur aufgelegt.
Der letzte dieser Anrufe erfolgte am 26. Oktober 2009. Fast auf den Tag genau 5 Jahre nach seinem Verschwinden.
Karola kaufte auch Jahre nach seinem Verschwinden noch immer Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke für Daniel Eberhardt. Sie verpackte sie und bewahrte sie im Schrank auf.
Eine Fangschaltung für die stummen Anrufe zu legen hat sie sich nie getraut. Sie hatte Angst, er würde das irgendwie merken und sie würde ihn damit erschrecken. Sie sagte, sie möchte, dass er wiederkommt, weil er das will und nicht, weil sie ihn geortet hat.
Karola’s Theorien
Für Karola Eberhardt kamen insgesamt vier verschiedene Theorien in Frage, was mit Daniel nach seinem Verschwinden geschehen sein könnte.
- Daniel ist schlicht abgehauen und bekam ein schlechtes Gewissen. Kurz vor seinem Verschwinden lieh er sich noch einen Weltatlas sowie das Buch „Wie motiviere ich mich selbst?“ aus der Bücherei aus. Möglicherweise, war die ganze schwierige Situation und all die neuen negativen Entwicklungen für ihn einfach zu viel, so dass er nur noch weg wollte.
- Da sein Selbstbewusstsein nicht besonders ausgeprägt war, hielt Karola es auch für möglich, dass Daniel an eine Sekte geriet. Da sie nicht wusste, wen er wirklich in seinen Chats kennenlernte, schloss sie es nicht aus, dass solche Kontakte dabei waren. Sie fragte auch bei mehreren Sekten an und erkundigte sich nach Daniel. Sie erhielt aber keinerlei Antworten.
- Auch ein Verbrechen konnte Karola nicht vollständig ausschließen.
- Zu guter Letzt zog sie auch einen Suizid in Betracht. Die Polizei brach Daniel’s Schulfach in der Schule auf. Darin lagen seine Jacke, sein Rucksack, sein Handy, sein MP3-Player sowie sein Portemonnaie. Darin befanden sich noch sein Ausweis und Geld. Die Beamten sagten daraufhin bereits zu Karola, wer seinen Ausweis und Geld hinterlässt, der hat nicht vor, zurückzukommen.
Das unmenschliche Spiel mit der Hoffnung
Immer wieder kam es dazu, dass Menschen ohne Gewissen, die schreckliche Lage von Karola ausnutzen wollten.
Im Jahr 2015 bekam sie beispielsweise einen anonymen Brief. In diesem wurden 3.000 € von ihr gefordert. Weiterhin wurde ihr darin unterstellt, wenn sie diesen Betrag nicht bezahlen würde, dann hätte sie gar kein wirkliches Interesse daran, ihren Sohn zu finden.
Ein anderes Beispiel ist ein Mann mit bayerischem Akzent, der Karola anrief. Er wollte sich mit ihr treffen. Er behauptete, Informationen über Daniel zu haben, die er ihr aber nicht am Telefon nennen wollte. Als Beweis seiner Glaubwürdigkeit wollte Karola, dass ihr dieser Mann etwas über Daniel sagen würde, sein Lieblingstier beispielsweise. Alles, was ihr dieser Mann aber sagen konnte, waren ausschließlich Dinge, die auch in den Medien waren. Hätte ihr dieser Mann wirklich etwas über Daniel sagen können, was nicht medial verbreitet wurde, hätte sie einem Treffen tatsächlich zugestimmt. So aber konnte sie sich sicher sein, dass dieser Mann keine guten Absichten hatte.
Hätte er wirklich etwas über Daniel gewusst und hätte Karola helfen wollen, hätte es auch gar keinen Grund gegeben, auf ein Treffen zu bestehen.
Der letzte Stand
Nach 10 Jahren des Verschwindens waren die Vorgaben erfüllt, um Daniel für tot zu erklären. Das Amtsgericht Neu-Ulm veröffentlichte ein entsprechendes Aufgebot hierfür. Karola hoffte, dass doch noch irgendwelche Hinweise kommen würden, die doch noch zu Daniel führen würden. Sie konnte sich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass er offiziell als tot angesehen wird.
Sie beabsichtigte Widerspruch zu erheben, sollten keine fristgerechten neuen Hinweise bekannt werden. Ob es tatsächlich zur entsprechenden Erklärung kam, habe ich leider nicht herausgefunden.
Daniel Eberhardt’s Vater und Bruder glauben nicht mehr an eine Rückkehr. Für sie ist es am wahrscheinlichsten, dass Daniel Suizid beging.
Karola meidet mittlerweile die Öffentlichkeit. Ich kann es verstehen. Sie hat in all den Jahren wirklich alles getan, was sie hätte tun können. Sie hat so intensiv nach Daniel gesucht und ihn doch nicht gefunden. Ich kann mir nicht im geringsten vorstellen, wie schlimm und zerrend diese Erfahrungen sein müssen. Man kann auch nur jedem Menschen wünschen, dass er/sie solche Erfahrungen niemals machen muss.
Ich wünsche Karola so sehr, dass Daniel vielleicht doch noch einmal anruft und sie wenigstens wissen lässt, dass es ihm gut geht.
Was glaubt ihr ist mit Daniel Eberhardt passiert? Denkt ihr, er lebt noch? Und was glaubt ihr hinsichtlich der Anrufe? Kamen sie wirklich von Daniel? Oder hat sich da jemand möglicherweise einen (bzw. viele) verachtenswerte Scherze auf Karola’s Kosten gemacht?
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